Die Naturbrut

 

 

 

 

 

 

 

 

Wachtelnaturbrut mit 3 Küken

Es wird sehr viel über das Verlorengehen des Bruttriebes der Japanwachtel im Internet verbreitet.

Dies ist absoluter Unsinn. Auch Japanische Legewachteln können durch naturnahe artgerechte Haltung mit vielen Unterschlupfen und Verstecken / Büschen zum Brüten animiert werden. Wichtig ist hierbei die Revierbildungsmöglichkeit und optimale Nistbedingungen.

 

Dass in Legebatterien keine Wachtel brüten möchte, erscheint mehr als deutlich. Wie soll hier ein Tier, sei es Huhn oder Wachtel, seinen natürlichen Instinkten nachgehen, wenn es dem größten Stress ausgesetzt ist. Hunterte von Tieren in einen Käfig zusammengequetscht werden und die Tiere nicht einmal so viel Platz haben, sich um ihre eigene Achse zu drehen. Es ist kein Stroh, kein Heu und keine Deckung vorhanden, was für ein Nest nötig ist. Die Antwort lautet klar und deutlich - gar nicht.

 

Das Einzige was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass wohl dunklere Farbschläge sich dazu leichter animieren lassen als die hellen. Dies hängt wohl davon ab, dass die dunkleren Farbschläge zücherisch nicht in dem Maße verändert wurden und noch mehr dominant sind als die helleren. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass die hellen Farbschläge diesen Instinkt verloren haben. Ich denke die helleren Farbschläge benötigen dazu nur mehr Ruhe, da diese grundsätlzlich schüchterner und verträglicher sind, aufgrund der fehlenden Farbpigmente im Blut.

 

In "Gefangenschaft" kann man die optimalen Bedingungen nie erfüllen. Wir müssen jeden Tag den Stall zum Füttern und Misten betreten, wodurch sich die Tiere permanent gestört fühlen. Einige lassen sich dadurch nicht stören, jedoch die meisten leider schon.

 

Einige wichtige Punkte zur Naturbrut

 

Sitzt eine Henne muss diese von den anderen Wachteln separiert werden. Die beste Möglichkeit hierfür ist das Abtrennen des Bereiches, indem die Wachtel sich

einen Platz gesucht hat oder das Entfernen der anderen Gruppe. Einfallsreichtum ist hier massig gefragt. Sollte das absolut nicht funktionieren, muss die Henne in einen anderen Stall umgesetzt werden.

Ein ausreichend großer Karton, Hasenstall usw. ist auch in Ordnung. Man kann hier nur hoffen, dass die Henne sitzen bleibt. Dies gestaltet sich als sehr sehr schwierig und ist zu vermeiden.

Der Stall sollte dann etwas dunkler sein, damit die Henne sich wohlfühlt. Das Legefutter sollte dementsprechend auch reduziert und zur Hälfte durch Körnerfutter

ersetzt werden. Futter und Wasser sollen ausreichend vorhanden sein.

 

Die Henne sitzt dann genauso 17 Tage auf den Eiern, wobei sie nicht gestört werden darf. Das Hochheben der Henne ist unbedingt zu vermeiden.

Wachteln sind hier sehr empfindlich und es kann passieren, dass die Henne das Nest verlässt.

Die Wachtel braucht jetzt absolute Ruhe bis zum Schlupf der Küken.

 

Der Schlupf der Küken erfolgt meist unbemerkt über Nacht, es können aber auch hier noch einige Nachzügler dabei sein. Wenn sich bei den restlichen Eiern einen halben Tag nichts tut entferne ich diese und öffne sie. Bei Naturbruten sind diese aber meist dann unbefruchtet oder in einem frühen Entwicklungsstadium abgestorben (ein Ei wurde länger kalt oder kullerte aus dem Nest). Eine Naturbrut bietet natürlich optimale Bedingungen und somit sind auch selten Küken mit Missbildungen dabei. Schwache Küken gibt es immer, diese verenden sowieso die ersten paar Tage. Man kann sagen, alle Küken die es über eine Woche geschafft haben werden überleben.

 

Das Futter unterscheidet sich nicht groß zur Kunstbrut, denn ich biete auch hier hartgekochtes, kleingeschnittenes Ei an, welches die Glucke auch gerne mitfrisst. Gerade in den ersten Tagen ist es auch für die Glucke wichtig wieder zu Kräften zu kommen, denn so eine Brut ist kräftezehrend und anstrengend.

Zudem bekommt die Glucke noch einen extra Napf mit ihrem gewohnten Körnerfutter/Pelletfutter.

Die Küken werden durch die Glucke animiert zu fressen, denn diese lockt die Küken mit Futter und "Glucken", indem sie dieses auf den Boden legt und den Küken anbietet.

Die Wassertränke zeige ich den Küken ganz kurz, indem ich sie mit dem Schnabel kurz eintauche (Aber Vorsicht ! Bitte nur ganz kurz und nur mit der Schnabelspitze).

Bitte das Wasser auch hier mit Calcium und Vitaminen aufwerten.

 

Die Küken verbleiben dann bis zur 3.-4. Woche bei der Glucke im separierten Stall. Erst danach können die Wachteln wieder in die normale Gruppe integriert werden.

Dies erfordert noch einmal Fingerspitzengefühl. Ist der Zeitpunkt der Abnabelung noch nicht gekommen, sollte man die Küken entweder noch bei der Glucke lassen oder die Glucke und die Küken separat in verschiedene Gruppen integrieren.

 

Generell ist zur Naturbrut zu sagen, dass die Wachtelküken sich nicht so eng an den Menschen binden wie es bei der Kunstbrut der Fall ist. Die Wachteln sind im Nachhinein allgemein scheuer.

 

-> Mehr zur Integration in der Kategorie Zuchtstamm & Gruppen

 

 

1. Naturbrut mit Zwerghenne Bärbel

 

Meine erste Naturbrut hat geklappt, wenn auch nur durch Zwerghenne Bärbel. Werde weiter daran arbeiten, dass die kleinen Hummeln auch mal eine richtige Wachtelmama haben dürfen.

2. Naturbrut mit Zwerghenne Zilly

 

Hier die zweite Naturbrut durch eine Zwerghenne

1. Naturbrut mit einer richtigen Wachtelmama

 

Es hat endlich geklappt, eine Wachtel hat 3 Küken ausgebrütet.

 

Dies ist bisher unser größter züchterischer Erfolg und wir hoffen, dass noch viele Naturbruten klappen werden !